Vorbemerkungen zur 4. Auflage.
Die neue Auflage ist erfreulicherweise wiederum gerade zu der Zeit nötig
geworden, wo die gesicherten Ergebnisse der letzten Volkszählung für alle
Zweige vorlagen und die Statistik mit neuen Angaben ausgestattet werden
konnte. Daß dieses Zahlenwerk, aus welchem nützliche Vergleiche erwachsen, in
reicher Fülle geliefert wird, darf als ein Kennzeichen des Heftes gelten und
wird vielen seiner Benutzer erwünscht sein. Es ist überwiegend so angeordnet,
daß der Leser nicht zum Eindringen darin gezwungen wird, und zum Aus-
wendiglernen ist es ja nicht bestimmt. Durch das Streben nach Vertiefung
des Inhaltes und zahlreiche Zusätze, die bei der Fülle des Stoffes geboten
erschienen, ist der Text in fast allen seinen Teilen erweitert worden und im
ganzen um 7| Seiten gewachsen.
Art neuen Karten sind hinzugetreten der Rhein-Leine-Kanal und ein Über-
sichtsblatt über die Ortslage der deutschen Kaliwerke, weil dieser Industriezweig
gerade für unsere beiden Landschaften eine hervorragende Bedeutung besitzt.
Mehrere alte Bilder sind von der Verlagshandlung mit dankenswerter
Bereitwilligkeit durch neue ersetzt worden.
Möge das Büchlein in seiner erweiterten Gestalt dazu beitragen, bei
den Schülern die Liebe zur Heimat in den beiden durch Natur und Ge-
schichte so nahe verwandten Landschaften zu fördern.
Da die Textbogen bereits Mitte Oktober ausgedruckt waren,
konnte in sie nicht mehr aufgenommen werden, daß am 27. Okto-
der Ernst August, Herzog zu Braunschweig - Lüneburg, die
Regierung des Herzogtums Braunschrveig übernommen hat.
Linden, am Z.november 1913. E. Oehlmann.
Vorbemerkungen des Verlegers.
Die Band- und Heftausgaben der E. von Seydlitzschen Geographie
sind bisher in rund 3 Millionen Exemplaren verbreitet worden? sie sind
auch vielfach in den Schulen von Hannover und Braunschweig eingeführt.
Den Herren Direktoren und Fachlehrern, sowie den Schulvorsteherinnen und
Fachlehrerinnen, die den „Seydlitz" wegen etwaiger Einführung zu prüfen
wünschen, stelle ich gern ein Exemplar der in Betracht kommenden Aus-
- *r ebst der Landeskunde unberechnet zur Verfügung. Ich bitte aber
bezügliche Wünsche unter Angabe der Schulgattung entsprechend zu
« m, damit Verzögerungen durch Rückfragen vermieden werden. Für
cß lnstalten die verschiedenen Ausgaben der Seydlitzschen Geographie be-
nd, wolle man aus der Übersicht auf Seite 4 dieses Umschlages ersehen.
^ lau, im Herbst 1913. Ferdinand Hirt.
g ____Alle Rechte vorbehalten!
tn _____ U5 ------
£ ----- --- Landeskunde wird auf Verlangen mit den Ausgaben A und B des
t = co in deren Neubearbeitungen die Behandlung des Stoffes nach land-
ff ~ <*9 im Prinzip durchgeführt wurde, zusammengebunden geliefert. Die
o . llen sich alsdann wie folgt:
^ Ausgabe A (Seydlitz-Oehlmann, 24. Bearbeitung) 2.25 M,
Ausgabe A (Seydlitz-Tronnier, 26. Bearbeitung) 2.50^,
Z Ausgabe B (Seydlitz-Oehlman n, 22. Bearbeitung) 4 — M,
Cd-- Ausgabe B (Seydlitz-Rohrmar n, 24. Bearbeitung) 4.— M.
Einzelpreis dieser Landeskunde Kart. 1.— M
TM Hauptwörter (50): [T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T1: [Geschichte Dichter Zeit Buch Werk Jahr Gedicht Nr. Bild Geographie], T39: [Jahr Million Geld Mark Arbeiter Arbeit Zeit Summe Staat Thaler]]
TM Hauptwörter (100): [T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T66: [Geschichte Iii Vgl Nr. Aufl Gesch Lesebuch Bild fig deutsch], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T36: [Million Mark Jahr Geld Thaler Mill Summe Wert Gulden Pfund]]
TM Hauptwörter (200): [T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T29: [Geschichte Geographie Nr. Erdkunde Lesebuch Bild Iii allgemein Lehrbuch deutsch], T174: [Preußen Sachsen Hannover Holstein Provinz Königreich Staat Oldenburg Braunschweig Dänemark]]
Extrahierte Personennamen: Ernst August Oehlmann Ferdinand_Hirt Ferdinand
7. Bergbau. — 8. Fabriken und Gewerbe.
51
Ein besonderer Zweig ist die Heringsfischerei, die von 114 hannoverschen
Loggern, gegen 99 im Jahre 1905, betrieben wurde. 100 von ihnen gehörten Emden
und brachten 1906 32563 Kantjes^ Heringe ein gegenüber der Zahl von 86000 von
allen deutschen Nordseehäfen zusammen. Auf Geestemünde kamen rund 8000 Kantjes.
7. Bergbau. Die Fundorte von Bausteinen, von Steinkohlen (s. S. 18 ff.)
und Braunkohlen (s. S. 12) sind unter Kapitel Ii genannt worden. Der Ober-
bergamtsbezirk^ Clausthal liefert an Steinkohlen allerdings noch nicht 1 °/o
des Gesamtertrages im Staate, aber er besitzt 14 Kochsalzwerke, welche 1911
35,4 "/» des ganzen Ertrages von Preußen lieferten, voran steht Lüneburg,
dann folgen Linden, Benthe und Stade. Braunschweigs größtes Salzwerk
liegt bei Schöningen. Im letzten Jahrzehnt haben die Bohrungen auf Kali-
salz, das gesuchte Dungmittel der Landwirtschaft, zwar viele Enttäuschungen,
aber auch erstaunliche Erfolge gezeitigt. Kali wurde 1912 im Reiche ge-
fördert in 127 Schächten, davon 54 in der Provinz Sachsen, 34 in Hannover,
4 in Braunschweig, dazu werden so viele abgeteuft oder erbohrt, daß die Zahl
im Reiche 1915 wohl auf 200 gestiegen sein wird, von denen dann 69 in
Hannover, 9 in Braunschweig liegen würden. Der Absatzwert betrug 1912
allein aus den 94 Hauptschächten 178 Mill. M, und es wurden im ganzen
1911 9,3 Mill. Doppelzentner abgesetzt, davon 0,8 Mill. ans Ausland. Die
deutsche Landwirtschaft hat 1905 — 1910 über 300 Millionen^ für Kalidüngung
ausgegeben, und ihr jährlicher Verbrauch ist im letzten Jahrzehnt um 205 °/o
gestiegen. Hannover ist also ganz besonders mit diesem wichtigen Bodenschatze
gesegnet, namentlich in seinem südlichen Teile, und die fündigen Schächte reichen
bereits durch die Heide bis Verden, Lüneburg und Lüchow. — Der Rasen-
eisenstein wird wegen seiner mäßigen Güte wenig mehr benutzt, Eisen besserer
Art findet sich im Osnabrücker Berglande (S. 20), bei Peine (S. 16) und
im Harz (S. 8), dem überhaupt der größte Teil der Roherzeugung von
Erzen zufällt.
Für Eigenerzeugung von Silbererzen kommt der Oberharz überhaupt nicht mehr
in Betracht (f. S. 8), den größten Wert lieferte der Bezirk Clausthal 1911 mit
3,61 Mill. Mark in Zink- und 3,56 Mill. in Eisenerzen gegen 49 bzw. 130 Mill. des
Staates. — In Braunschweig arbeitet der Bergbau im Anteile am Kommuniongebiete
(s. S. 10) und auf Eisenstein in den Gruben von Hüttenrode und Jorge. Verarbeitet
werden die Erze in den Kommunionhütten und in den Eisenhütten zu Blankenburg,
Rübeland und Jorge.
8. Fabriken und Gewerbe. Weder Braunschweig noch Hannover sind,
verglichen mit dem Königreiche Sachsen, mit Westfalen und dem Rheinland,
Gewerbeländer ersten Ranges. Dennoch ist der Gewerbebetrieb mannigfaltig
und leistungsfähig und hat sich, dem Zuge der Zeit folgend, stärker entwickelt.
Cr blüht, wo sich Eisen und Kohlen finden, dann in den großen Städten oder
in ihrer Nachbarschaft (z. B. in Harburg, Wunstorf, Lehrte, Hemelingen), im
1 1 Kantje — 1 t Seepackung = 3/4 t Landpackung — 600 — 800 Stück Fische
— 98 Kg Fische.
Außer diesem gibt es in Preußen die Bezirke Bonn, Breslau, Dortmund, Halle.
4*
TM Hauptwörter (50): [T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser], T39: [Jahr Million Geld Mark Arbeiter Arbeit Zeit Summe Staat Thaler]]
TM Hauptwörter (100): [T57: [Weser Stadt Hannover Harz Osnabrück Leine Kreis Aller Land Elbe], T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein], T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T36: [Million Mark Jahr Geld Thaler Mill Summe Wert Gulden Pfund]]
TM Hauptwörter (200): [T78: [Mill Staat Million Deutschland Reich Europa Einwohner Land Jahr deutsch], T38: [Weser Elbe Hannover Land Stadt Lüneburg Leine Nordsee Aller Bremen], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T107: [Eisen Gold Silber Kupfer Blei Metall Salz Zinn Stein Mineral], T130: [Elbe Stadt Sachsen Provinz Saale Kreis Schlesien Elster Neiße Magdeburg]]
9, Verkehrsmittel und Handel.
53
zugänglich macht, sich nicht umgehen lassen wird. — Unter den übrigen Kanälen sind
durch ihre Länge oder ihre Bedeutung bemerkenswert der Hadeler Kanal, der,
33,7 km lang, vom Bederkesaer See mit Benutzung der Medem in die Elbe führt und
für die Melioration jener Gegend Bedeutendes geleistet hat, während der Geeste-
Kanal, 10,i km lang, von jenem See nach der Weser zieht,' sodann der Hunte-
Ems-Kanal mit 44,2 und der Süd-Nord-Kanal mit 45,2 km. Dieser bildet einen
Teil der künstlichen Wasserstraßen, die von der Vechte abwärts zwischen der Ems und
der holländischen Grenze nach N ziehen. — Eine eigenartige Anlage in den kleineren,
grabenartigen Kanälen sind die Klappstaue, das sind viertelkreisförmige Klappen aus
Holz, die zwischen starken Holzwänden eingeklemmt sind und das Oberwasser vom
Unterwasser trennen. Jene Klappen schwingen an ihrem unteren Ende um eine Welle
und können von dem auf- wie abwärts gehenden Kahne niedergedrückt werden. Nach
seinem Durchgange richten sie sich von selbst wieder auf.
Der Dortmund - Emshäsen-Kanal, 1899 vollendet, besitzt bis zur Hasemündung
ein eigenes Bett, folgt darauf dem der vertieften Ems bis 9 km vor Emden und läuft
dann selbständig in den Emdener Hafen. Tiefe 21/2, Spiegelbreite 30, Sohlenbreite
18 m. (Er hat dem Emdener Hafen einen großen Verkehr zugewandt durch die Einfuhr
von Korn, Erzen und Roheisen und die Ausfuhr von westfälischer Kohle.
Da dieser Kanal, der auch nur Schiffen mit 699 t Tragfähigkeit Raum liefert,
nicht mehr den Ansprüchen genügt, und da es überaus wünschenswert ist, dem Rhein
eine deutsche Mündung zu geben, so wird der Plan eines Großschiffahrtsweges Wesel-
Emden unter teilweiser Benutzung der Ems erörtert. Er müßte bis zu 5 m Tiefe
bekommen, um Frachtschiffe bis zu 4999 t Tragfähigkeit befördern zu können.
5. Der Rhein — Leine-Kanal.
Die Arbeit an der größten künstlichen Süßwasserstraße des Reichs, dem Rhein—
Leine-Kanal, ist bereits weit vorgeschritten. Länge 314,2 km, Schleusenzahl der Haupt-
linie 8, Baukosten 259,85 Mill. J\C. Er soll in 3 Teilstrecken sich gliedern, von denen
die beiden ersten außerhalb unseres Gebietes liegen.
a) Ruhrort-Herne. Wegen eines Aufstiegs von 33,5 m vom Rhein aus sind
7 Schleusen notwendig.
TM Hauptwörter (50): [T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer], T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser]]
TM Hauptwörter (100): [T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T57: [Weser Stadt Hannover Harz Osnabrück Leine Kreis Aller Land Elbe], T28: [Schiff Meer Wasser Land Küste Ufer Insel See Flut Welle], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T36: [Million Mark Jahr Geld Thaler Mill Summe Wert Gulden Pfund]]
TM Hauptwörter (200): [T11: [Kanal Rhein Verkehr Eisenbahn Fluß Land Meer Handel Stadt Deutschland], T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe], T12: [Wagen Wasser Stein Rad Fuß Maschine Pferd Bewegung Hand Schiff], T38: [Weser Elbe Hannover Land Stadt Lüneburg Leine Nordsee Aller Bremen]]